Experimente beim Verbandspokal

Während der Verbandspokal eigentlich bei den Volleyballerinnen aus Cappeln in den letzten Jahren zum „Feinschliff“ für die dann bald beginnende Meisterschaftsrunde genutzt wurde, musste man in diesem Jahr ganz andere Pfade beschreiten. Durch berufliche und private Hindernisgründe sowie Verletzungspech und Schwangerschaften fehlte quasi ein halber Kader. Und da die Punktspielsaison bereits in 14 Tagen beginnt, musste auf einigen Positionen experimentiert werden.

„Eigentlich waren Lena Ellmann und Katharina Ostermann in dieser Saison für die Diagonalposition vorgesehen, mussten aber am Samstag auf der Mitte-Position spielen, da mit den Judith Theilmann, Lisa Kröger und Hannah Thunert die eigentlichen Mittelangreifer fehlten. Zudem konnten Sonja Heyer, Anna Lübbe (fällt mit Kreuzbandriss die gesamte Saison aus), Verena Trommler und Laura Ostendorf auch Außenangreiferinnen nicht mit nach Bad Essen reisen konnten, was meinen Spielraum zum Aufstellen der Mannschaft doch sehr einschränkte“, so Trainer Ostermann.

Aber die verbliebenen Spielerinnen machte ihre Sache soweit gut. Auch wenn man gegen die seit Jahren in nahezu gleicher Besetzung spielenden Damen aus Tecklenburg zunächst ins Hintertreffen geriet, so stimmte doch der Kampf und zwischenzeitlich auch die Abstimmung. Nach 3:9 Rückstand konnte man bei 15:15 den Spielstand wieder egalisieren, musste sich dann aber dem starken Aufschlagspiel des Oberligsten beugen. Auch im 2. Satz kam Cappeln nicht so richtig in Fahrt, da die Annahme keinen geordneten Aufbau zuließ und Cappeln letztendlich keinen Druck auf den Gegner aufbauen konnte. Aber zumindest hatte Cappelns Mittelblock mit Lena Ellmann und Katharina Ostermann genug zu tun und konnten sich in ihrem neuen Aufgabenbereich gut und auch erfolgreich einspielen.

Da es beim Verbandspokal nur über zwei Gewinnsätze geht, hatte Cappeln das Finale verpasst und es ging dann gegen den zukünftigen Ligakonkurrenten aus Lintorf um Platz 3.

Und hier lief es dann deutlich besser. Cappeln hatte sich auf das eigene neue System eingestellt und in der Feldabwehr holten Cappelns Liberas Romy Kokenge und Julia Willenborg viele Angriffsbälle des Gegners. Auch das Spiel mit zwei Zuspielern wurde immer besser. Hier zeichnete sich Neuzugang Sarah Nieder insbesondere mit vielen Angriffspunkten aus und auch das Zusammenspiel zwischen Ida-Marie Preut und Lena Ellmann klappte immer besser.

Allerdings gab es immer wieder Phasen, in denen die routinierten Abläufe nicht passten; so musste man nach Veronika Möllers guter Aufschlagserie zu Beginn des 1. Satzes mit 5 Punkten gleich wieder den Ausgleich kassieren. Aber Cappeln blieb trotzdem konzentriert und hatte spätestens nach Katharina Ostermanns guten Aufschägen zum 22:16 im ersten Satz die Oberhand (25:19). Im 2. Satz sah Cappeln dann schon frühzeitig wie der Sieger aus, nachdem man über die Außenangriffe von Christina Schumacher und Tanja Jansen immer wieder punktete. So stand es schon 18:9 und der Sieg war greifbar nahe. „Leider setzte dann ein kollektiver Blackout ein“, war Cappelns Coach mit dieser Phase des Turniers nicht zufrieden. „Jeder denkt dann schon, dass wird schon mit dem nächsten Ball klappen, ohne sich auf die eigenen Sicherungsaufgaben und Absprachen zu konzentrieren. Gerade wenn man ein neues Spielsystem ausprobiert und die Abläufe noch nicht so stimmig sind, muss man bis zum Ende hochkonzentriert bleiben. Das haben wir leider versäumt.“

Und so kam es wie es kommen musste: Lintorf holte mit starken Kampf Punkt für Punkt auf, was nicht zur Cappelns Stabilität beitrug. „Da haben wir einen schon geschlagen geglaubten Gegner schön aufgebaut – und genau das gemacht, wovor ein Trainer immer warnt“, konnte Ostermann das „Elend“ nicht verhindern. „Da fehlten dann auch die Alternativen auf der Bank, um den Akteuren auf dem Spielfeld ein paar Denkpausen zu geben“. Und so musste Cappeln Satz 2 mit 23:25 abgeben. Im Tiebreak spielten beide Teams dann auf Augenhöhe und am Ende gewann mit Lintorf das etwas glücklichere Team.

„Für das Selbstvertrauen hätte ich gerne das Spiel gewonnen, aber letztendlich war uns schon bewusst, dass wir die Endrunde des Verbandspokals wie im letzten Jahr nicht erreichen werden. Gewonnen haben wir aber die Erkenntnis, dass wir verschiedene Spielsysteme durchaus erfolgreich spielen können, wenn wir konzentriert bleiben“, zog Ostermann am Ende dann doch eine positive Bilanz.

Im Kader: Sarah Nieder, Katharina Ostermann, Veronika Möller, Ida-Marie Preut, Lena Ellmann, Romy Kokenge, Julia Willenborg, Tanja Jansen, Christina Schumacher

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