CLOPPENBURG Er war am Freitagabend zusammen mit BW Langförden der klassentiefste Verein beim Hallenfußballturnier des BV Cloppenburg, aber er hat sich klasse präsentiert: Um Kreisligist SV Cappeln kreisten in der Cloppenburger Halle an der Leharstraße viele Gespräche auf den Zuschauerrängen, während zehn Teams um den pk-Cup spielten. Hatten die Cappelner doch fast einen gesamten Tribünenblock mit ihren Anhängern gefüllt, die dann lautstark für die Stimmung unterm Hallendach sorgten. Und zwischen den Banden verkaufte sich der SVC gut, auch wenn es nicht zum Halbfinaleinzug reichte. Ihren Anhang konnten sie sowieso begeistern: Als Matthias Greten im Duell mit dem stark aufspielenden Landesligisten Kickers Emden zum zwischenzeitlichen 1:3 (Endstand 1:4) traf und damit das erste SVC-Tor des Turniers erzielte, brandete Riesenjubel im SVC-Block auf.
Veranstalter BV Cloppenburg hatte derweil zunächst keinen Grund zum Jubeln. Nur rund 400 Zuschauer waren gekommen und damit weit weniger als erhofft. Zudem gab es mehrere Probleme mit der Technik und einen klassischen Fehlstart des Oberligisten: Gastgeber BVC verlor das Eröffnungsspiel gegen Bremen-Ligist FC Oberneuland mit 0:4.
Dass Neu-Trainer Olaf Blancke mit diesem Auftakt so gar nicht zufrieden war, wurde wohl auch jedem auf der Tribüne klar, so laut wurde er hinter der Bande.
Und tatsächlich sollte es für den BVC anschließend besser laufen: Der agile Janek Jacobs schoss die Cloppenburger mit einem Doppelpack zum 2:0-Erfolg gegen Bezirksligist RW Damme.
Es folgte ein weiterer 2:0-Erfolg gegen Kreisligist Blau-Weiß Langförden, gegen den der Favorit aber fast sein blaues Wunder erlebt hätte. Nach dem frühen 1:0 für den BVC durch Tom Schmidt spielte der Gast munter mit und sich gute Chancen heraus. Erst Neuzugang Derrick Ampofo sorgte mit dem Tor zum 2:0 kurz vor Schluss für ein Aufatmen der BVC-Fans und ihres Abwehrchefs. Christian Willen saß nach erfolgreicher Operation auf der Tribüne und drückte seinen Mannschaftskollegen die Daumen.
Derweil waren es sowohl die Emder als auch die Oberneuländer, die in der Gruppenphase zu glänzen wussten. Die Kickers hatten vor dem 4:1-Erfolg gegen Cappeln schon einen 5:2-Sieg gegen Landesliga-Konkurrent TV Dinklage eingefahren und zogen schließlich souverän ins Halbfinale ein. Großen Anteil daran hatte der bärenstarke Manuel Suda, der zum Beispiel in der Begegnung mit Ligakonkurrent BV Essen alle vier Tore zum 4:2-Erfolg erzielte. Für die Essener war dann auch wie für die Cappelner nach der Vorrunde Schluss.
Das galt nicht für den FC Oberneuland: Der Verein aus dem Bremer Nobel-Stadtteil fertigte nach dem Triumph im Eröffnungsspiel auch noch BW Langförden ab (6:1) und stürmte auf Platz eins der Gruppe A. Und für den Gastgeber folgte auf den Fehlstart doch noch Versöhnliches. Mit einem 2:1 gegen Landesligist Hansa Friesoythe, der damit ausschied, erreichte der BVC, der schon oft beim eigenen Turnier früh gescheitert war, als Gruppenzweiter die Vorschlussrunde. Erneut Schmidt und Benny Boungou für Cloppenburg sowie David Jahdadic für Friesoythe hatten getroffen. Aus einem schlechten Start kann eben doch noch was Erfreuliches werden, wenn man die richtigen Rückschlüsse zieht.
Ein Rückstand war dagegen nicht mehr aufzuholen: Dass der Zeitplan nicht würde einzuhalten sein, hatte sich früh abgezeichnet.
Quelle: NWZonline.de